30. April bis 17. November 2013
"DOLLAR, SCHÄTZE und KUNST"
...IST DIE UHR SCHON ABGELAUFEN?
VORWORT VON DER TSCHECHISCHEN KURATORIN IVETA KRISTEK PAVLOVIČOVÁ
Die diesjährige Ausstellung auf dem Barockschloss Ruegers bringt eine Reihe aktueller Fragen und viele Blickwinkel auf die gegenwärtige Gesellschaft durch das Schaffen der ausstellenden Künstler. Eines der Themen ist das breite Spektrum der Beziehungen zum Zahlungsmittel, von der Faszination über die künstlerischen Paraphrasen bis zur scharfen Kritik des Geldkults. Andere Künstler erweitern diesen Blick um weitere Dimensionen und bringen durch ihre Werke Tiefensonden in die Thematik der Wahrnehmung von Werten in einer materiellen Gesellschaft. Die Ausstellung entwickelt Erwägungen darüber, was die tatsächlichen Werte sind und ob wir sie noch überhaupt wahrnehmen können.
Der Mensch vergisst oftmals, dass wir nicht im luftleeren Raum leben, sondern in einem gesellschaftlich-geschichtlichen Räderwerk. Die Zeit löst unbarmherzig unsere selbstsicheren Vorstellungen von Werten auf, was sich in künstlerischen Werken oftmals durch die Bearbeitung der Thematik Zeit und Wandlungen widerspiegelt, aber auch zum Beispiel durch Nachahmung der Mechanik von Zahnrädern, die alles zerkleinern, was in Reichweite ist.
Wohin richten sich die Verwandlungen aus? Einige ausstellende Künstler stellen die Frage, ob wir in unserer hartnäckigen Bemühung und in der rasenden Jagd hinter einer Chimäre, und mit Scheuklappen auf den Augen, das nicht zerstören, was die tatsächliche Grundlage, unser tatsächliches Reichtum ist. Mit den weiteren Werken antworten und im existentiellen Übergreifen bieten sie direkt einen Blick darauf an, was nach uns bleibt, und was im Lauf der Zeit Bestand haben wird.
Für den Verleih der künstlerischen Werke danken wir der Galerie Millennium, der Gruppe Libellule, der Firma Jacques Lemans, den Künstlern, ihren Familien und Privatsammlern.
Iveta K. Pavlovičová, Ph.D.
VORWORT VON LUKAS KANDL ZU $ 1 000 000.00 BANKNOTES
Oft sagt man : « Für 100 Eier bekommt man heute nichts mehr », aber was bekommt man für $ 1.000.000 ? Manchmal einen nicht mehr gebräulichen Staubsaufer, wenn er einen besonderen Markenstempel trägt, auf einem Sockel steht, im Schlafzimmer des Königs ….aber das wahre Kunstwerk, das alle Könige interessierte, erweist sich genauso komplex wie ein alchimistisches Werk. Diese Transmutation, die dunkle Metalle in glänzendes Gold verwandelt, wird von vielen erträumt, um alle ihre Wünsche zu erfüllen. Auf dem Dollarschein steht geschrieben : « In God we trust » (« Wir vertrauen in Gott »), und es bedarf nur wenig, nur eines einzigen Buchstaben im Alphabet, und man erhält : « In Gold we trust » (« Wir vertrauen in Gold »). Und schon ist alles gesagt. Da sind wir bei der Sache. Sie sind sich nicht bewusst geworden, dass die Transmutation seit langem gelungen ist, so gelungen, dass alles, selbst ihre Seele von nun an in Gold ist, aus massivem Gold, und einen blendenden Glanz ausstrhlt, der sie daran hindert, die einfache und brutale Wahrheit zu erkennen : im Gegensatz zu den wahren Alchimisten haben wir vergessen, auf der Suche nach Gold gleichzeitig auch den Stein der Weisen zu suchen.
Lukás Kándl
Teilnehmende Künstler & Sammlungen:
Libellule (: Kandl, Bachelier, Bailly, Bassot, Command, Jontschewa, Kopera, Müller, Oscity, Shapiro, Tiunine, Zacek,, Zademack & Ernst Fuchs
Lena Brauer
Karel Balcar
Jehan Calvus
Sissi Ceschi-Koutny
Carla Degenhardt
Markus Fellin
Andreas N. Franz
Goswin von Mallinckrodt
Othmar Halek
Philipp Heckmann
Adolf Hoffmeister
Xénia Hoffmeisterová
Hanno Karlhuber
Peter Klitsch
Josef Kremláček
Lubo Kristek
Oldřich Kulhánek
Josef Liesler
Andrej Németh Endre
Sigrid Nepelius
Karel Nepraš
Vladimir Petrov-Gladky
Zdeněk Píža
Leo Plaw
Eva-Maria Raab
Otto Rapp
Michal Šarše
Mario Schleinzer
Jiří Škodák
Susanne Steinbacher
Jiří Šuhájek
Timea Tallian
Peter Unterweissacher
Jaroslav Vožniak
Alexander Wachtel
Udo Winkler